Der Mensch ist ein widersprüchliches Wesen. Auch als Wähler. Besonders, wenn sein Bildungsstand niedrig ist. Parteien nutzen das schamlos aus. Eine Studie, in der Umfrage-Ergebnisse aus 30 Ländern ausgewertet wurden, zeigt, dass Wähler mit niedriger Bildung, die eigentlich für sozialstaatliche Programme sind, eher Parteien wählen, die dagegen sind.
Verschleierungstaktiken
Das gelingt Parteien dadurch, dass sie unpopuläre Maßnahmen mit populistischer Angstmacherei, patriotischen oder religiösen Appellen oder mit dem Versprechen, Korruption zu bekämpfen, verbinden.
Dadurch wird die Aufmerksamkeit auf diese Nebelkerzen gelenkt. Plötzlich scheinen solche Parteien nicht mehr an der Verhinderung oder dem Abbau des Sozialstaates zu arbeiten, sondern geht es ihnen um ganz andere Probleme oder Ziele.
Bildung hilft, diese Verschleierungstaktik zu durchschauen. Je mehr Bildung, desto eher wählen Wähler gemäß ihren eigenen Überzeugungen.
Bildung, Bildung, Bildung
Fehlende Bildung bedeutet nicht nur Armut, sondern verhindert auch Demokratie. Jede Demokratie benötigt mündige, d.h. gebildete Bürger, für ihr Funktionieren. Ohne Bildung keine Demokratie.
Auch wirtschaftlich ist sie grundlegend. Die drei Säulen der deutschen Wirtschaft sind nicht Automobilbau, Maschinenbau und chemische Industrie, sondern Bildung, Bildung und Bildung.
Deutschland, der fünftgrößten Volkswirtschaft der Erde, ist die Bildung seiner Bürger keine 5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) wert. Die demokratiefeindliche, kapitalistische Bildungsmisere ist eine Mangel- und Misswirtschaft, wie Antikommunisten sie sonst nur sozialistischen Ländern andichten wollen. Ein Offenbarungseid sondergleichen. Dieses System muss verschwinden. Am besten schneller als es sich selbst um seine Grundlagen bringt.
Das sozialistische Kuba hat die weltweit höchsten Bildungsausgaben bezogen auf den Anteil am BIP: Über 12 Prozent seines BIP gibt Kuba für Bildung aus. Darum hat es doppelt so viele Ärzte pro Einwohner wie Deutschland. Darum kann es – als einziges Entwicklungsland überhaupt – Impfstoffe gegen Covid-19 entwickeln, und zwar gleich fünf.